Montag, 26. Januar 2015

Bewußt einkaufen!

Seit ich bewußt möglichst viel Plastik einspare, gehe ich mit ganz anderen Augen einkaufen. Denn genau da entscheidet sich ja meist, ob und wie viel Plastik bei den Produkten dabei ist. Ich habe mal für mich selbst ein (vorläufiges) Ranking festgelegt, nach dem ich Produkte auswähle:

Brauche ich das Produkt wirklich unbedingt? Sprühsahne (Schäm, aber so praktisch, wenn man mal nur  einen Klecks Sahne auf den Kakao will!) kommt mir gar nicht mehr in den Einkaufswagen. Reibekäse aus der Tüte gibt's auch nicht mehr bei uns. Ich  kaufe den Käse am Stück, lasse ihn von der Küchenmaschine reiben und friere ihn ein. Und da gäbe es noch viele Beispiele mehr. Diese Produkte möchte ich nicht mehr haben!














Wenn ich das Produkt aber haben möchte:

Wie und wo kann ich das Produkt möglichst plastikfrei bekommen? Hier spielen natürlich Bio und Lokalität auch eine große Rolle. Was ich vor Ort kaufen kann, muss nicht so stabil verpackt sein, wie wenn es durchs ganze Land gekarrt wurde. An Selbstbedienungstheken bekomme ich meist nur Dinge mit mega viel Plastik drumherum. Wurst, Käse, Fleisch gehören dazu. Gibt es eine plastikfreie Alternative? Die Spülbürste aus Kunststoff wurde gegen eine aus Holz mit auswechselbaren Köpfen mit Naturborsten ausgetauscht. Funktioniert genau so gut.

Butter und andere leckere Molkereiprodukte bringt mir seit neustem eine Freundin von einer kleinen Molkerei im Odenwald mit, die einen kleinen Laden angeschlossen hat. Hier bekommt man Rollenbutter lose oder Buttermilch in der Pfandflasche abgezapft. Die Milch zapfe ich ja hier vor Ort selbst ab. Obst und Gemüse kaufe ich auf dem Wochenmarkt oder beim Bauern. Ebenso Wurst,  Fisch und Käse - auf Nachfrage auch schon in selbst mitgebrachte Döschen. Kreativ sein und neue Quellen entdecken!

 
Was noch übrig bleibt wird entweder im Bioladen oder im Supermarkt gekauft. Dabei bevorzuge ich bei ähnlichem Produkt die Verpackung in Pfandgefäßen vor Papier vor Glas vor Dosen vor Tetrapacks vor Plastikverpackung. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob diese Kette wirklich logisch ist, arbeite aber noch daran. Bei vielen Sachen findet man ganz leicht eine Alternative. Man ist einfach nur so eingefahren in seinen Gewohnheiten.




Bei manchen Produkten, vor allem bei der Körperpflege, ist es schwieriger. Beispiel Shampoo oder Duschbad: Ich benutze seit kurzem ein festes Shampoo für die Haare und eine rückfettende Seife  für den Körper. Geht genauso gut und Haut und Haare sind zumindest bis jetzt noch unverändert.













Je besser ich mich selbst organisiert habe, desto geringer fällt der Plastikanteil beim Einkaufen aus. Hilfreich ist ein Essensplan, der sich auch nach den Markttagen und dem anderen Angebot richtet. Ein Einkaufszettel und vielleicht ein Blick auf den Saisonkalender sind ebenfalls gut. Wichtig ist auch, schon die Taschen, Körbe, leere Dosen, Pfandflaschen, Eierkartons usw. dabei zu haben. Sonst hilft auch der beste Vorsatz nichts, man greift doch wieder zur Plastiküte und Produkten mit Umverpackung.

Das waren jetzt alles Allgemeinplätze, nichts  wirklich Neues. Aber manchmal hilft es ja schon, sich Dinge neu bewußt zu machen. Auf diese Art einzukaufen ist ein wenig wie Schatzsuchen: Macht Spaß, ist gut für die Umwelt, ist auf jeden Fall gesünder und spart in der Regel auch noch Geld. 

9 Kommentare:

wollsocke hat gesagt…

....danke für die tollen infos....so komme ich ins nachdenken und auch ausschau halten was wir verändern können...
lg
annette

Sigrun hat gesagt…

Moin,

gestern hab ich Mr. W. im Tegut einen Vortrag gehalten über deinen blog. Er hat zustimmend genickt und einen Senf in einem Pappbecher gekauft. Hab ich erst daheim gemerkt. Die Sahne in der Flasche kaufe ich auch immer, Sprühsahne habe ich noch nie benutzt, sie schmeckt mir ekelig.

Und: Meist backe ich ja mein Brot selber. Ich finde es gut, wie du das jetzt hier machst.

Sigrun

ars pro toto hat gesagt…

Das was mich so ärgert, ist, dass man dem Plastik auch bei Alternativen meistens nicht ganz enkommt. Gläser haben Plastikschraubverschlüsse, Aluverpackungen (bei denen ich mir nicht sicher bin, ob sie ökologisch und gesundheitlich überhaupt eine Alternative sind) genauso und obendrein oft noch eine Innenbeschichtung aus BPA oder BPB. Wenn man an der Frischetheke direkt was in die mitgebrachte Glasdose (mit Plastikverschluss!) haben will, wird das aus vorgeblich hygienischen Gründen verweigert. Seit kurzem gibt es in Wien einen (!) Bioladen, in dem man nur mit mitgebrachtem Geschirr einkaufen kann (die haben offensichtlich kein Problem mit der Hygiene). Leider liegt er nicht grad um die Ecke. In Italien gibt es im Supermarkt Nachfüllstationen für Wasch- und Geschirrspülmittel. Warum gibt's das bei uns nicht? Ich hasse es, dass es einem so schwer gemacht wird. In den 80ern waren wir verpackungstechnisch schon sehr viel umweltbewusster, als wir es heute sind.
Tolle Aktion!
GlG
Sonja

Unknown hat gesagt…

Hallo,
ich beschäftige mich auch seit längerem immer wieder mit diesem Thema. Einkaufen auf dem Markt ist aber leider auch nicht immer optimal. Meine Schwiemu arbeitet wöchentlich bei uns auf dem Markt und da konnte ich mal beobachten wie Karotten aus den kleinen eingeschweißten Packungen (wohl auf dem Großmarkt gekauft) herausgeholt und markttauglich in große Kisten gelegt wurden. Und beim Verkauf werden sie dann wieder in Plastiktüten verpackt. Absurd!!!

Man muss schon genau hinsehen, wer wo verkauft. Die Produkte aus der Odenwälder Molkerei kenne ich auch. Die gibt es bei uns auch in Bauernläden und teilweise sogar bei Edeka.

Schlimm ist, dass selbst dann, wenn man ausreichend Taschen dabei hat die Leute in den kleinen Läden einem trotzdem alles in Tüten verpacken wollen. Man muss sich teilweise richtig zur Wehr setzen. Ich verzichte auch weitgehend auf Alu- und Klarsichtfolien.

Zum Bäcker nehme ich meistens einen Brotbeutel mit und lasse mir da rein die Brötchen legen. Denn auch Papier verbraucht in der Herstellung eine Menge Energie. Deshalb sind Papiertüten auf dem Markt auch keine Alternative, es sei denn mann nimmt sie mehrfach. Das mache ich auch. So, genug von meinen Erfahrungen. Grüße

Grimmskram hat gesagt…

Da gebe ich dir in allen Punkten recht. Leider ist es nicht immer ganz einfach. Aber auch viele kleine Schritte zeigen Wirkung!
LG Jutta

Marietta hat gesagt…

Hallo,
ich habe dich für den Liebster Award nominiert.
http://h-mundc.blogspot.de/2015/01/liebster-award.html
Lieben Gruß
Marietta

Anonym hat gesagt…

Bei Kosmetika ist das mit dem Vermeiden echt schwierig. Zwei Sachen, die Plastik zwar nicht vermeiden, aber reduzieren:
1. Kosmetik selber herstellen. Kriege von einer Freundin selbstgemachte Creme und Lippenbalsam in kleinen Tiegeln, bzw. kleinen "Lippenstiftrollern". Die kriegt sie wieder und verwendet sie erneut. auch toll daran: Man weiß was drin ist und kann bestimmte Stoffe bewusst meiden.
2. Shampoo in Großflaschen für Friseure. Spart gegenüber kleineren Flaschen einigen Müll. Shampoo und Spülung haben bei mir Pumpköpfe, dann ist das ganze auch sehr viel sparsamer zu dosieren. Zum Sport fülle ich mir das in kleine Flaschen um (geht dank der Pumpköpfe auch fix), die somit auch weitere Verwendung finden.

Mikroplastik in Kosmetik finde ich auch ein interessantes Thema. Soll nächste Woche auch im Bundestag auftauchen.

Brinja

Grimmskram hat gesagt…

Liebe Marietta, vielen Dank, dass du mich für den Liebsten Award nominiert hast. Ich bin natürlich geschmeichelt. Allerdings möchte ich nicht so gerne an Awards teilnehmen. Ich hoffe, du bist mir deshalb nicht böse!!
Ganz liebe Grüße
Jutta

Tagpflückerin hat gesagt…

Ich habe das Glück, dass unsere beiden Lebensmittelläden anstandslos Fleisch, Wurst und Käse in mitgebrachte Gefäße füllen. Der kleine Bio-Molkerei-Laden hat vergrößert, doch die Produkte, die nun zusätzlich geführt werden, sind größtenteils in Plastik verpackt. Aber die Milchprodukte und das Gemüse sind es wenigstens nicht. Dafür finde ich im etwas teureren normalen Lebensmittelladen immer wieder neue, umweltfreundlichere Produkte. Es wird!
glg Petra