Wolltest du nicht schon immer mal einen Quilt nähen? Das traust
du dir nicht zu? Dauert zu lange? Zu kompliziert? Ha, mit einem
Ragtime-Quilt kann jeder in einem langen Wochenende einen fertigen Quilt
nähen. Der Trick dabei ist, dass jedes Quadrat vor dem
Zusammennähen bereits fertig gequiltet wird. Das schafft jede
Nähmaschine, und sei sie auch noch so alt. Die Nähte kommen nach außen und fransen aus. Das sieht supergemütlich aus. Die Rückseite ist wie gewohnt glatt.
Übrigens, der Name dieser Quilts kommt von Rag (Lappen, Lumpen, Fetzen).
Ein Ragtime-Quilt ist nicht nur vom Prinzip her einfacher, ich finde er verzeiht auch sehr gut Ungenauigkeiten beim Nähen. Aso, keine Scheu, fangt einfach an!
Schritt 1: Stoff zuschneiden
Jedes Quadrat hat bei mir die Maße 15 x 15 cm, natürlich könnt
ihr auch andere Maße nehmen.
Die fertige Quiltgröße errechnet sich folgendermaßen:
von den 15 cm gehen auf jeder Seite je 1 cm Nahtzugabe ab = 13 cm
D.h. wir rechnen pro Quadrat mit 13 cm im fertigen Quilt. Mein
gewünschtes Maß ist ungefähr 150 x 130, d.h. ich brauch 12
Quadrate in der Breite und 10 Quadrate in der Höhe. Also insgesamt
120 Quadrate für die Vorderseite und 120 für die Rückseite. Das
klingt nach einer Menge Arbeit, aber mit Lineal, Rollschneider und
Schneidematte ist das schnell geschnitten. Wer es noch einfacher
haben möchte, kann sich auch sogenannte Charmpacks bestellen. Da
sind Stoffe einer Kollektion schon zu Quadraten vorgeschnitten. Aber Achtung: Unbedingt darauf achten, dass die Ränder nicht mit der Zackenschere geschnitten sind. Das verhindert das in diesem Fall erwünschte Ausfransen.
Den Stoff vor dem Nähen
nicht waschen!
Schritt 2: Vlies zuschneiden
Für das Vlies braucht ihr ebenfalls 120 Quadrate, allerdings mit
anderen Maßen. Die Größe errechnet sich wie folgt:
15 cm Stoffquadrat -2 cm Nahtzugabe – 1 cm Ungenauigkeitszugabe=
12 cm
Wir brauchen als 120 Quadrate à 12 x 12 cm.
Schritt 3: Quadrate quilten
Legt je ein Quadrat für die Rückseite, ein Vlies-Quadrat und ein Vorderseitenquadrat aufeinander. Das Vlies ist in der Mitte, bei den Stoffen liegt die schöne Seite nach außen. Nun wird ein X über das Quadrat genäht. Wer will, kann sich das X vorher mit wasserlöslichem Stift vorzeichnen.
Achtung: Die Naht hört etwa 1 Zentimeter vor den Ecken auf. Alle Quadrate auf diese Weise bearbeiten.
Schritt 4: Quadrate zusammen nähen
Legt euch am Besten die Quadrate so auf dem Boden auf, wie sie später auf dem Quilt erscheinen sollen. Jetzt könnt ihr noch etwas schieben und probieren.
Nun die Quadrate reihenweise zusammennähen: Rückseite auf Rückseite legen und absteppen. Die Nahtbreite ist 1 cm, der Saum kommt so nach vorne. Achtung: Die Naht hört etwa 1 Zentimeter vor den Ecken auf.
Wenn alle Reihen genäht sind, die einzelnen Reihen in der gleichen Weise zusammen nähen. Also auch wieder Rückseite auf Rückseite legen. Hier geht die Naht allerdings von Rand zu Rand.
Am Schluss noch einmal rund um den gesamten Quilt nähen. Fertig ist die Näherei.
Schritt 5. Säume einschneiden
Damit die Säume auch schön franselig werden, werden sie nun alle 3-4 Zentimeter eingeschnitten. Natürlich dürfen die Nähte dabei nicht zerschnitten werden!! Das geht am Besten mit einer
extra Schere, man kann aber auch eine normale Schere nehmen.
Schritt 6: Säume ausfransen
Den Quilt 1-2 mal in der Waschmaschine waschen. Jetzt sollten sich die losen Fäden der Säume lösen. Ich habe meinen Quilt nach dem Trocknen gründlich mit dem Staubsauger abgesaugt, um alle Fäden zu entfernen.
Was dienstags sonst noch so kreativ gewerkelt wird, könnt ihr bei Creadienstag , Handmadeontuesday , Dienstagsdinge und Meertje sehen.