Brauche ich das Produkt wirklich unbedingt? Sprühsahne (Schäm, aber so praktisch, wenn man mal nur einen Klecks Sahne auf den Kakao will!) kommt mir gar nicht mehr in den Einkaufswagen. Reibekäse aus der Tüte gibt's auch nicht mehr bei uns. Ich kaufe den Käse am Stück, lasse ihn von der Küchenmaschine reiben und friere ihn ein. Und da gäbe es noch viele Beispiele mehr. Diese Produkte möchte ich nicht mehr haben!
Wenn ich das Produkt aber haben möchte:
Wie und wo kann ich das Produkt möglichst plastikfrei bekommen? Hier spielen natürlich Bio und Lokalität auch eine große Rolle. Was ich vor Ort kaufen kann, muss nicht so stabil verpackt sein, wie wenn es durchs ganze Land gekarrt wurde. An Selbstbedienungstheken bekomme ich meist nur Dinge mit mega viel Plastik drumherum. Wurst, Käse, Fleisch gehören dazu. Gibt es eine plastikfreie Alternative? Die Spülbürste aus Kunststoff wurde gegen eine aus Holz mit auswechselbaren Köpfen mit Naturborsten ausgetauscht. Funktioniert genau so gut.
Butter und andere leckere Molkereiprodukte bringt mir seit neustem eine Freundin von einer kleinen Molkerei im Odenwald mit, die einen kleinen Laden angeschlossen hat. Hier bekommt man Rollenbutter lose oder Buttermilch in der Pfandflasche abgezapft. Die Milch zapfe ich ja hier vor Ort selbst ab. Obst und Gemüse kaufe ich auf dem Wochenmarkt oder beim Bauern. Ebenso Wurst, Fisch und Käse - auf Nachfrage auch schon in selbst mitgebrachte Döschen. Kreativ sein und neue Quellen entdecken!
Was noch übrig bleibt wird entweder im Bioladen oder im Supermarkt gekauft. Dabei bevorzuge ich bei ähnlichem Produkt die Verpackung in Pfandgefäßen vor Papier vor Glas vor Dosen vor Tetrapacks vor Plastikverpackung. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob diese Kette wirklich logisch ist, arbeite aber noch daran. Bei vielen Sachen findet man ganz leicht eine Alternative. Man ist einfach nur so eingefahren in seinen Gewohnheiten.
Bei manchen Produkten, vor allem bei der Körperpflege, ist es schwieriger. Beispiel Shampoo oder Duschbad: Ich benutze seit kurzem ein festes Shampoo für die Haare und eine rückfettende Seife für den Körper. Geht genauso gut und Haut und Haare sind zumindest bis jetzt noch unverändert.
Je besser ich mich selbst organisiert habe, desto geringer fällt der Plastikanteil beim Einkaufen aus. Hilfreich ist ein Essensplan, der sich auch nach den Markttagen und dem anderen Angebot richtet. Ein Einkaufszettel und vielleicht ein Blick auf den Saisonkalender sind ebenfalls gut. Wichtig ist auch, schon die Taschen, Körbe, leere Dosen, Pfandflaschen, Eierkartons usw. dabei zu haben. Sonst hilft auch der beste Vorsatz nichts, man greift doch wieder zur Plastiküte und Produkten mit Umverpackung.
Das waren jetzt alles Allgemeinplätze, nichts wirklich Neues. Aber manchmal hilft es ja schon, sich Dinge neu bewußt zu machen. Auf diese Art einzukaufen ist ein wenig wie Schatzsuchen: Macht Spaß, ist gut für die Umwelt, ist auf jeden Fall gesünder und spart in der Regel auch noch Geld.